Kurswechsel im Fernwärmeversorgungskonzept

Die Wärme aus dem Fernwärmenetz in Gilching wird nicht, wie bisher geplant, aus Tiefengeothermie kommen. Über sechs Jahre haben wir mit Silenos Energy Geothermie Gauting Interkommunal intensiv geprüft, ob die Tiefengeothermie als Bestandteil für eine nachhaltige und wirtschaftliche Energieversorgung in Gilching geeignet ist. Am Ende fehlte jedoch die wirtschaftliche Basis, um das Projekt umzusetzen. Daher haben wir entschieden, die Wärmeversorgung durch Tiefengeothermie nicht weiter zu verfolgen.

Geplant war, das Fernwärmenetz in Gilching in der Zukunft mit Wärme aus rund 3.000 Metern Tiefe zu versorgen. Geologische Untersuchungen und Machbarkeitsstudien bestätigten, dass die geothermischen Ressourcen im Unterbrunner Holz vielversprechend sind. Dennoch ließ sich das Vorhaben unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht realisieren. Wir bedauern dies sehr, weil Tiefengeothermie eine bedeutende Technologie für unsere Energiezukunft sein kann und bleiben offen für neue Entwicklungen.

Bereits seit 2019 gewährleisten wir eine zuverlässige Wärmeversorgung. Zukünftig wird diese durch eine bewährte Kombination aus zentralen Großwärmepumpen und einem Hackschnitzelheizwerk sichergestellt. Diese Lösung war von Anfang an als Alternative vorgesehen. Dank dieser vorausschauenden Planung kann die Umstellung reibungslos verlaufen. Die Fernwärmeversorgung bleibt weiterhin gesichert, sowohl für die rund 800 bereits angeschlossenen Wohneinheiten als auch für die Anschlussnehmer.

Unsere Kundinnen und Kunden können sich darauf verlassen, dass die Wärmeversorgung in Gilching stabil, bezahlbar und nachhaltig bleibt. Um die Bürgerinnen und Bürger zu informieren und Fragen zu beantworten, laden wir zu einer Informationsveranstaltung ein. Diese findet am Mittwoch, 19. Februar 2025, um 18:00 Uhr im Veranstaltungssaal des Rathauses, Rathausplatz 1, 82205 Gilching statt.

Neue PV-Anlage auf dem Bauhofdach errichtet

Die Gemeindewerke Gilching setzen ein weiteres Zeichen für die Energiewende: Auf dem Dach des gemeindlichen Bauhofs wurde eine neue Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 95 Kilowatt Peak (kWp) errichtet. Die Anlage besteht aus 213 Solarmodulen und liefert jährlich etwa 90.000 Kilowattstunden (kWh) Strom. Damit unterstützen die Gemeindewerke Gilching das Ziel des Landkreises Starnberg, bis 2035 unabhängig von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas zu werden.

Dank des herausragenden Einsatzes unseres Projektleiters Albert Pfannes und der ausgezeichneten und unbürokratischen Zusammenarbeit mit Maximilian Polz von der Gemeinde Gilching und den Verantwortlichen im Bauhof ist es uns gelungen, dieses ambitionierte Vorhaben erfolgreich und rasch umzusetzen und so noch die gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung für Januar 2025 zu sichern.

In 2025 setzen wir zunächst auf die EEG-Einspeisevergütung. Ab dem Jahr 2026 planen wir, den Solarstrom zur Eigenversorgung der Gemeindewerke und des Bauhofs zu nutzen. Sobald die technischen Voraussetzungen wie der Einbau von Smart Metern geschaffen sind, möchten wir den Solarstrom auch an die Mieter der gemeindeeigenen Liegenschaften im Rahmen einer gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung (GGV) weitergeben. So kann erneuerbare Energie nicht nur lokal erzeugt werden, sondern auch direkt vor Ort genutzt werden. Mit diesem Projekt können wir die Unabhängigkeit beim Strombezug erhöhen und unsere CO2-Emissionen langfristig und dauerhaft reduzieren.